E20 im Automobilsport
Bei nationalen und internationalen Motorsportmeisterschaften und Rennsport-Serien für Autos, wie beispielsweise der Formel 1 und auch in der zur Kategorie Sportwagenrennen zählenden FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft, wird als üblicher Rennkraftstoff E20 mit 20 Volumenprozent Bioethanol eingesetzt.
Der Rennstall Four Motors mit dem Fahrer Smudo (Sänger der Band „Die Fantastischen Vier“) und dem ehemaligen DTM-Fahrer Thomas von Löwis wirbt seit 2003 bei den VLN-Langstreckenrennen am Nürburgring und dem internationalen 24-Stunden-Rennen mit verschiedenen Innovationen für mehr Nachhaltigkeit im Motorsport.
Das Team fährt den neuen Porsche 911 GT3 Cup, den bewährten Porsche Cayman GT4 Clubsport und den Porsche Cayman 981, die mit Hochleistungskraftstoff E20 unter dem Markennamen „AdvancE20“ der CropEnergies AG angetrieben werden. Das verwendete Bioethanol stammt aus Biomassereststoffen und spart gegenüber fossilen Kraftstoffen bis zu 70 Prozent der Treibhausgase ein. Darüber hinaus wird laut einer Studie der TU Wien bei einer Beimischung von 20 Prozent Bioethanol die Partikelemission sogar um bis zu 61 Prozent reduziert.
Außerdem setzt das Team ein High-End-Recycling-Öl ein, bei dessen Herstellung 80 Prozent weniger CO2 ausgestoßen wird als bei herkömmlichen Motorölen und die Karosserien der Fahrzeuge wurden an geeigneten Stellen durch Leichtbauteile aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzt.
Die nun in vielen Rennen erprobten Leichtbauteile wurden im Rahmen eines Förderprojekts des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft in einer F&E-Kooperation von Porsche und dem Fraunhofer WKI entwickelt.
Konstruktionswettbewerb Formula Student - Combustion
In dem internationalen Wettbewerb “Formula Student” (FS) konstruieren Studierende einen einsitzigen Rennwagen, mit dem sie gegen Teams aus der ganzen Welt antreten. Der Wettbewerb wird nicht ausschließlich von dem Team mit dem schnellsten Wagen gewonnen, sondern eher von dem Team mit dem besten Gesamtauftritt in Konstruktion, Leistung, Finanz- und Verkaufsplanung. „Formula Student” fordert die Mitglieder der Teams dazu heraus, eine intensive Erfahrung in Konstruktion und Fertigung sowie die Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte der Automobilindustrie in ihre Ausbildung zu integrieren.
Die Teams gehen von der simulierten Annahme aus, dass sie ein Hersteller sind, der einen Prototyp für die Produktion von Fahrzeugen evaluieren muss. Das Zielpublikum im Wettbewerb ist der nicht-professionelle Wochenend-Rennfahrer.
Der dabei zu konstruierende Bolide muss über gute Fahreigenschaften wie Beschleunigung, Bremsen und Bedienung verfügen, sollte zu vernünftigen Preisen angeboten werden können und sollte zuverlässig und belastbar sein. Zusätzlich soll berücksichtigt werden, dass der Marktwert eines Autos noch durch andere Faktoren beeinflusst wird, wie beispielsweise Ästhetik, Komfort und den Einsatz von bereits verfügbaren, standardisierten Zukauf-Komponenten.
Die Entscheidung, wer den internationalen Wettbewerb gewinnt, wird von einer aus Experten des Motorsports und der Automobil- und Zuliefererindustrie bestehenden Jury gefällt. Diese bewertet jeden Boliden und den dazugehörigen Absatzplan, ausgehend von Konstruktion, Kostenplanung und Verkaufspräsentation. Die restliche Bewertung wird bei verschiedenen internationalen Rennen durchgeführt, bei denen die Studierenden in mehreren Tests zeigen müssen, wie es um die Fahreigenschaften der selbstgebauten Rennwagen steht.